Erste Buchpräsentation und Lesung
Die Theaterschaffende und Autorin Eva Brenner hat von der Vaterseite her jüdische Wurzeln. Jahrzehntelang kursierten in der Familie vage Gerüchte über den jüdischen Urgroßvater Jakob. Eva Brenner sucht in diesem Buch nach Antworten auf die Fragen nach Herkunft und geschichtlicher Verortung. Anhand fiktiver Dialoge und Briefe nähert sie sich dem Schicksal ihres Vaters, der das Nazi-Regime in Österreich überlebte und in der Nachkriegszeit als Zahnarzt zum angesehenen Standesvertreter der Ärzteschaft wurde.
Das Buch dokumentiert Stationen des Bruchs mit dem Schweigen der Nachkriegsgesellschaft, stellt der Verdrängung und Verharmlosung die Mitschuld zur Seite und betreibt Erinnerungsarbeit als Akt der Aussöhnung. Viele passten sich dem totalitären System an, verschwiegen unerwünschte Vorfahren, schauten weg. Die Tatsache, dass es unzählige ähnlich unerforschte Schicksale gi! bt, macht das Buch zu einem mutigen Zeitdokument.