Unser Spaziergang beginnt dort, wo am "Schmelzer Friedhof" die Opfer der Märzrevolution von 1848 begraben waren. Nach Überführung der Toten auf den neuerrichteten Zentralfriedhof wurde die Fläche 1928 Märzpark benannt.
Der Park ist von einigen sehenswerten Bauten des Roten Wien umgeben: dem im Volksmund "Märchenhof" genannten Vogelweidhof des Otto-Wagner-Nachfolgers Leopold Bauer, dem konstruktivistischen Bau in der Löhrgasse oder der Zweiten Zentralberufsschule – einem der größten Schulbauprojekte der Gemeinde Wien.
Vorbei an der Wiener Stadthalle gelangen wir zur Christus-König-Kirche nach einem Entwurf von Clemens Holzmeister. Als Gedächtniskirche für den 1932 verstorbenen christlichsozialen Bundeskanzler Ignaz Seipel errichtet, beherbergte sie bis zu ihrer Dislozierung durch die Nationalsozialisten die Särge Seipels und Dollfuß'. In der nahen Alliogasse gelangen wir zum Forstnerhof, einer im "romantischen" Stil der frühen Gemeindebauten gehaltenen Anlage, und, einige hundert Meter weiter, zum 1926 errichteten Eberthof, benannt nach dem deutschen Sozialdemokraten Friedrich Ebert, Vorsitzender der SPD und ab 1919 Präsident der Weimarer Republik.