Filmversion des Romanfragments
von Jura Soyfer
Geplant als theatraler Beitrag zur bevorstehenden Wien-Wahl, als Reflexion über die Geschichte der österreichischen Sozialdemokratie, und im Gedenken an die gescheiterte Februar-Revolution, konnte im Mai 2020 Corona bedingt im Mai 2020 nicht stattfinden. Und so entschied sich das Team eine eigene Film-Version zu erstellen, die in der Wiener Werkbundsiedlung – preisgekröntes architektonisches Juwel aus der Zeit des Roten Wien – aufgenommen wurde.
Eva Brenners Dramatisierung, einer flexiblen theatralen Versuchsanordnung für offene Räume, die zwischen 2006 und 2016 in sieben verschiedenen Fassungen Wien-weit aufgeführt wurde, erlebt somit ihr Filmdebüt.
Im Kontrast zu den site-spezifischen Performances, wobei das Publikum den Aktionen von Ort zu Ort folgt, finden sich im Film alle Mitwirkenden im Adolf-Loos-Haus im 13. Bezirk ein. Zwei Tage lang leben und arbeiten sie zusammen und bespielen alle Räume, kochen, essen, proben, diskurrieren und machen eine gemeinsame Führung durch die Siedlung. Zusätzlich zum Re-Enactment der historischen Ereignisse reflektieren sie über das Projekt, über Covid-19, das Rote Wien und unsere prekäre Situation auf dem Theater. Obwohl die gewohnte Nähe zum Publikum fehlt, entsteht so eine intime Sicht auf die Probleme unsere Zeit.
Zum Anlass der Wiedereröffnung des Perinetkellers auf Einladung von Robert Sommer und des IODE Kollektivs zeigen wir nun erstmals Ausschnitte des Films, eine volle Premiere ist für Jahresende geplant.