Von kleinen Museen und großen Idealisten So, 23.11.2025
Ein Rückblick auf die Tagung über "Die Entstehung der bürgerlichen Sammlungskultur in Niederösterreich" im Krahuletz-Museum in Eggenburg. Die großen staatlichen Museen entstanden schon am Ende der Renaissancezeit und wuchsen weiter im Barock. Meist waren es diplomatische Geschenke unter Herrschern, die in sogenannten Kunst- und Wunderkammern gelagert wurden, die man oft als ein "Kabinett der Merkwürdigkeiten" bezeichnet hat. Aber auch einzelne Adelige sammelten bereits gezielt und legten damit den Grundstein heutiger Museen.

Ab dem 19. Jh. änderte sich die Sammlungstätigkeit und das gehobene Bürgertum begann sich für die Naturwissenschaften zu interessieren. In ganz Niederösterreich entstanden private Sammlungen, die meist auf einen einzigen Sammler zurückgehen. Dabei handelt es sich Großteils um geologische oder paläontologische Artefakte. Erst später erweiterte der Fundus auch auf Alltagsgegenstände und landwirtschaftliche Gerätschaften. Neun Vortragende und elf Posterbeiträge waren auf der Tagung vertreten und gaben einen Überblick über die Entstehung der oft unbekannten Museen in Niederösterreich. Fast jede Stadt hat ein eigenes kleines Museum, welches leider oft vor sich hinschlummert, jedoch manchmal wahre Schätze birgt.

Das Krahuletz-Museum mit dem Gründer Georg Krahuletz (1848-1928) gehört jedoch schon zu den großen Sammlungen des Landes und besteht seit 1902 aus einer umfangreichen Dauerausstellung, welche jedes Jahr neue Schwerpunkte setzt. Die Krahuletz-Gesellschaft feiert ihr 125jähriges Bestehen mit einer zur Tagung am 22.11.2025 eröffneten Sonderausstellung über die Geschichte des Hauses. Es ist ein Museum welches uns die Natur- und Gesellschaftsgeschichte des Landes Niederösterreich nicht nur zeigt, sondern erleben lässt. Dieses Jahr noch bis 20. November geöffnet, dann gibt es Winterpause, um nächstes Jahr wieder mit neuen Aktivitäten einzuladen.