Wiener Öffi-Wörterbuch. Von Angsthäuferl bis Zwicken. Sa, 20.09.2025
Der bekannte Wiener journalist Erich Kocina (geb. 1974) studierte Publizistik und Politikwissenschaft in Wien. Er arbeitet seit 2002 bei "Die Presse", seit 2016 ist er Chef vom Dienst dieser bekannten Zeitung.

Sein "Spezialgebiet" ist das öffentliche Verkehrswesen, mit sprachlichen Besonderheiten und besonders Eigentümlichkeiten, die sich in diesem Bereich entwickeln. Charmant ist seine Widmung des Büchleins an die Eltern.

"Zum Schmökern und Schmunzeln" (wie im hinteren Buchdeckel angekündigt) ist das gelungene Büchlein in der Tat - dazu "garniert" mit gut drei Dutzend schönen Fotos und Abbildungen (darunter das Netz der Wiener öffentlichen Verkehrslinien); einige der Fotos hat der Autor selbst beigetragen.

Für den Öffi-Nicht-Spezialisten ist es schon aufschlussreich, zu lesen, welch spezielle Bedeutung so allgemeinverständlich klingende Begriffe wie "Amerikaner", "Aquarium", "Besteck", "Heidelberger" oder gar "Index" in der Wiener Öffi-Sprache haben - von den wirklichen Spezialbegriffen mal abgesehen.... Bedauerlicherweise haben die "Stuttgarter Schwellen" keinen eigenen Eintrag bekommen und sind beim Eintrag "Beschleunigungsstrecke" untergebracht. Bei den "Imperialwagen" schreibt der Autor dann von der "Jahrhundertwende": Der Zusammenhang zeigt, dass es sich um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert handelt. Leser und Leserinnen späterer Jahre, die das Büchlein als Quelle zur Verkehrs- bzw. Sprachgeschichte nützen, werden wohl primär an den Wechsel 20./21. Jahrhundert denken... Hilfreich ist das Literaturverzeichnis mit immerhin vierzehn Positionen (ohne Selbstzitate). Interessanterweise sind hier nur zwei Autorinnen genannt - das Thema Öffi und Sprache ist vielleicht eher ein "Männerthema"....