Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in Weimar II So, 27.07.2025
Im zweiten Teil des Museumsrundganges durch die Urgeschichte machen wir einen großen Zeitsprung – und es wird wärmer. Vor etwa 11.500 Jahren stiegen die Durchschnittstemperaturen in nur wenigen Jahren drastisch an. Die zunehmende Bewaldung veränderte die Lebensgrundlagen der Menschen und die Wildpferdeherden und Rentiere zogen sich zurück.

Dadurch gewannen Pfeil und Bogen große Bedeutung für die Kleintierjagd auf Kaninchen und Ähnliches. Um 5.500 v.Chr. kam es zu einer Zuwanderung aus dem südöstlichen Mitteleuropa. Diese Zuwanderer brachten das gesamte "Neolithische Paket" mit sich – Ackerbau und Viehzucht. So entstanden auf den fruchtbaren Schwarzerdeböden Thüringens entlang der Flüsse weilerartige Siedlungen. Mit den Zuwanderern kamen auch die technischen Errungenschaften, welche zum Ackerbau gehörten wie Spitzharken aus Geweihen und Sicheln für die Ernte mit eingesetzten Feuersteinklingen.

Die Zeit der Jäger und Sammler war vorbei. In den vergangenen Jahrzehnten wurden rund um Weimar zahlreiche Siedlungsplätze und Gräber dieser frühen Ackerbauern entdeckt. Die Funde der archäologischen Ausgrabungen von Sondershausen (Kyffhäuseerkreis) und bei Wandersleben (Lkr.Gotha) sind im Museum in Weimar zu besichtigen.