Der schönste Pilgerweg Portugals
Er hat es also schon wieder getan: Herbert Hirschler (geb. 1965) hat erneut einen Titel:
Himmel, Herrgott.. vorgelegt - nach H. H. Meer, Musik (derzeit 4. Aufl. 2018) und H. H.
Portugal (derzeit 2. Aufl. 2019).
Dabei ist Herbert Hirschler ein geradezu begnadeter Songwriter, der schon über 700 (!) Stücke
vorgelegt hat - dazu profiliert er sich zunehmend als beliebter und angesehener Buchautor.
Und das trotz - oder auch wegen - seiner hauptsächlichen Thematik: Pilgerwege im Süden.
Das vorliegende Buch über den schönsten Pilgerweg Portugals ist eine angenehme und dazu
instruktive Darstellung eines Weges mit bewußt gewähltem Ziel, ein wunderschöner - mit
nützlichen Hinweisen ausgestatteter - Reisebericht (und kein "Andachtsbuch" mit Liedern...).
Hirschler ist ein "gepflegter" Pilger mit regelmäßiger Unterkunft, Mahlzeiten und besonders
Getränken, kein Asket auf Tour: Das macht seinen Text auch so nachvollziehbar und nett.
Ergänzt wird der "Fortschritt", das Fortschreiten zum Ziel durch ca. 100 (teils recht großen)
Photographien - ohne das Buch im geringsten zum "Bilderbuch" zu machen. Dabei hat der
Wanderer Hirschler auch seine Begleit-Leiden, die den Weg anstrengend machen, vor allem
die Kniee bedürfen regelmäßiger Behandlung und auch "Besprechung".
Im Verlauf des Weges erklärt Hirschler sehr nachvollziehbar seine Überlegungen und Ziele
(dabei garantiere ich natürlich nicht, dass Hirschler meine Reihenfolge so wählen würde):
Förderung der Gesundheit "an Leib und Seele" - Genießen und erleiden der Landschaft -
Ertragen von Einsamkeit (Hirschler ist bewußt Einzelpilger) - Kommunikation mit daheim
(der Autor berichtet regelmäßig von seinen Erfahrungen und Erlebnissen über E-Medien),
und mit Passanten bzw. mit einigen Mit-Pilgern. Somit liegt hier ein anderer "Bericht eines
Pilgers" vor als es der berühmte Titel des Ignatius von Loyola meint.
Wenn ich eine Anregung für eine allfällige zweite Auflage machen sollte, möchte ich aber
doch vorschlagen, die im vorderen Umschlag enthaltene Karte ein wenig reichhaltiger zu
gestalten, nicht nur mit einem Strich (und vier Ortsnamen)...
Das Buch ist sehr zu empfehlen, es ist unterhaltsam und macht doch etwas nachdenklich
über die Schwerpunkte auch des eigenen Lebens.