Das sind wirklich "Zuckerl", diverse Geschichten, meist aus Wiens alter und neuer Zeit,
mit und auch ohne Leiche - flott erzählt und "gefällig" dargestellt. Lachen muss man immer
wieder - trotz der (oftmals tragisch) Ermordeten.
Es ist keine Überraschung, dass Gerhard Loibelsberger, 1957 in Wien geboren, Germanist,
Jazzmusiker und bereits - mit den literarischen Helfern Joseph Maria (wie denn sonst!) Nechyba
und Luppino Severino ("Wolfgang") - seit 2009 Verfasser gelungener historischer Kriminalromane,
in diesen Wiener Zuckerl wieder eine Sammlung von Geschichten (teils mit historischem Hintergrund)
zusammengestellt hat, abwechslungsreiche Texte in verschiedenem sozialen Kontext - gelungen.
Wir Lesende schlendern über den Markt, schleichen durch alte Wohnungen und schaudern auch
über die (mehr oder minder großartige) tägliche Arbeit von Behörden.
Und für den Leser bzw. die Leserin mit wenig Zeit ist es angenehm, dass die 16 Geschichten recht
verschieden lang sind, von zwei Seiten bis zu 19 Seiten. Dabei ist dieser doch umfangreiche
letztgenannte Text mit Geschehnissen um dem Erzherzog Johann und seinem Dorf Themberg befasst.
Gegliedert ist das Buch in drei Teile: "Geschichten aus dem alten Wien", "Geschichten aus dem neuen
Wien" und dazu "Geschichten aus Österreich" (die durchaus im aktuellen Ostösterreich handeln).
Die Märchenerzählung "Der tränende Eisberg", stilecht mit "es war einmal" und "es begab sich", ist
übrigens nach einer Idee von Isabel Karajan (muss nicht vorgestellt werden: Die bekannte Schauspielerin
mit dem bekannten Vater!) gestaltet.
Angenehm ist für nicht ganz dialektsichere Zeitgenossen das beigefügte Glossar (S. 157-159) neben
im Text erläuterten Begriffen, was aber nicht konsequent durchgehalten wird.
Summa summarum: Das Buch ist geeignet zur entspannenden kleinen Lektüre - und gewiss auch
als kleines Mitbringsel....