Wolfgang Domröse (vorläufige und unvollständige Skizze in Wikipedia) hat an der Humboldt
Universität studiert und kam bereits während seiner Lehrtätigkeit nach Regensburg. Seit 1980
ist Domröse freischaffender Künstler in Berlin. Er konnte sein Werk schon in einer Reihe von
Einzel- und Gruppenausstellungen präsentieren. In Regensburg ist - nach zwei Einzelausstellungen
im ersten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts - sein Werk wiederum Thema einer Einzelausstellung
bei Dr. Erdel. Der Kontakt der Galerie mit dem Künstler besteht schon beinahe zwanzig Jahre und
entspringt offensichtlich wechselseitigem künstlerischem und auch menschlichem Verständnis.
Eine Galerie mit einem Verlag entspricht wohl besonders dem knstlerischen Schaffen von Wolfgang
Domröse als ursprünglichem - auch in der DDR hochangesehenem - Graphiker und Schriftkünstler,
der u.a. Titelblätter für das (inzwischen legendäre) "Kursbuch" gestaltet hat. Seine Kalligraphie,
die von der Schrift mehr aussagt als nur Transporteurin von Informationen oder auch Texten zu
sein, ist mir besonders sympathisch.
Die wundervoll farbintensive Malerei von Wolfgang Domröse auf kleinstem Raum zeigt genaue
Bebachtung und erzählt phantastische Geschichten. Dabei ist der "Engel von Joachmsthal", der
waagrecht durch das Bild fliegt, noch als reale Gestalt zu verstehen, ähnlich wie auch die drei
"Reisealtärchen", die der Form entsprechen, aber nicht dem malerisch Gestalteten. Und dann
erst "Merlin", der mittelalterlische Zauberer, der seit dem 12. jahrhundert dingfest zu machen ist
(vgl. dazu ausführlich den Wikipedia-Artikel). Erst von 2021 stammen die Bilder "Merlin auf einem
Bein", "Merlin beschwört die Wolken" und auch "Merlin tobt", gefertigt je als Mischtechnik auf
Malkarten, eindrucksvoll Merlin in leuchtend rot auf grauem Hintergrund. Die Bilder vermitteln
zunächst einen humorvollen Eindruck, der sich dann in Richtung Nachdenklichkeit entwickelt.
Wolf Erdel (www.erdel.de) hat eine wirklich sehenswerte Ausstellung kuratiert.