Die Regensburgerin Johanna Strobel wählte eine bemerkenswerte doppelte Ausbildung:
Sie studierte an der Universität Regensburg Mathematik und Informationswissenschaften
mit dem Abschluss B.A. 2009 und dem ersten Staatsexamen 2010, danach wurde sie im
Jahr 2016 Meisterschülerin an der Akademie der Schönen Künste in München und erhielt
2017 das Diplom. Danach setzte sie das Studium am Hunter College, NY City bis 2020 zum
MFA Studio Art (New Genres) fort.
Parallel dazu war die Künstlerin - bereits seit 2013 - an vielen Ausstellungen besonders in
Deutschland und den USA beteiligt. Erinnert sei hier auch an die Ausstellung Kamp Kaya 2015
im Kunsthaus Bregenz. Bedauerlicherweise waren ihre Werke in Wien noch nicht zu sehen.
Die derzeitige Ausstellung FALTER ist bereits die dritte Einzelausstellung in der Galerie von
Frau Dr. Lesmeister und zeigt wieder zahlreiche Werke aus dem vielfältigen Schaffen der
Künstlerin (übrigens gut zu verstehen und nachzuvollziehen durch die ausführliche Darstellung
in www.johannastrobel.de). Ihre Werktypen sind vor allem Skulptur, Installation, Video und
Malen - und in beinahe gleicher Weise auch Schreiben: Ihre Auswahlbibliographie umfasst
ein gutes Dutzend Schriften. Von denen ist "NICO - Wie kann die Luft so schwer sein an einem
Tag, an dem der Himmel so blau ist" im Verlag für Moderne Kunst, Wien 2019 publiziert worden.
Johanna Strobel versteht ihre vielfältige Kunst als interdisziplinär mit philosophischen Ansätzen
beispielsweise zu Raum und Zeit. So werden philosophische Gedanken mit Objekten und auch
virtuellen Räumen verbunden. Gelungenes Beispiel dafür ist die Videoinstallation "Bonne Chance"
für das Neue Museum in Nürnberg, das zu den Bonneville Salt Flats (Utah). dem früheren
urzeitlichen See und die heutige Salzwüste führt und auch das Motiv des filmisch eingefangenen
Falters hervorgebracht hat. Diese geradezu künstlerische Meditation wird auch bei Lesmeister
präsentiert. Die Künstlerin, eine "persona docta" und angenehme Gesprächspartnerin, arbeitet
im übrigen auch sonst sehr gerne mit Alltagsmotiven wie Türe, Hand und Salz, die sie auch
symbolisch versteht. Seit den Corona-Jahren taucht auch eine Taube als Symbol auf.