Da werde ich neugierig: Landschaftsbilder, Bäume, Wiesen, Gras - Natur eben.
Das ist zweifelsohne ein zentrales Dauerthema der künstlerischen Gestaltung.
Also nochmal dasselbe oder ähnliches? Bei dieser Ausstellung nun keineswegs.
Die Präsentation bindet zwei Künstler zusammen mit ähnlichem, aber doch
keineswegs gleichem Blick und Gestaltungswillen. Hier zeigt sich die Natur
als immer in Bewegung, der man nachspüren kann, trotz der Momentaufnahme
im Bild.
Dabei zeigen die vier massiv gestalteten Holzarbeiten (besonders
eindrucksvoll der "Oros", Erdstammstück (Fichte) auf Stahlkubus von
Georg Thumbach, 2019/20) das Gemeinte der Ausstellung gut: Es geht um
pflanzliche Natur, um Gras, um Holz, um deren Darstellung und Arbeitsgrundlage.
Und das bedeutet: keine Blumen, keine Tiere, keine Personen sind zu sehen.
Als Farben sind schwarz und weiß dominant, aber auch braun ist relativ häufig.
Sehr fein hier "Fusion", Fichtenzwiebel auf Stahlplatte, von Georg Thumbach
wiederum, 2022/23, also allerneuesten Datums.
Georg Thumbach (www.georg-thumbach.de), geboren 1972 in Landshut
(Niederbayern), studierte 1994-2000 an der Akademie der Bildenden Kunst
(München); er lebt und arbeitet seit 2008 in Fürstenzell bei Passau. Wichtig
ist seine Ausstellung in München. In dieser Regensburger Präsentation sind
24 Werke gezeigt, das älteste von 2011, aber 10 aktuell von 2021 und 8 aus
dem vergangenen Jahr 2022. Die 20 nicht-bildhauerischen Werke von Thumbach
sind sämtlich "Ohne Titel" versehen und in der Mehrzahl Kohle auf Papier gefertigt -
der Künstler läßt bereits hier der Phantasie der Betrachterinnen und Betrachter
freien Lauf. Thumbach arbeitet in der Regel vor Ort, also durchaus im Wald.
Raimund Reiter (www.raimund-reiter.de) geboren 1950, Bankkaufmann und
Volksschullehrer in Landshut, führt seit 1985 sein druckgraphisches Atelier in
Ergolding und ist Mitglied verschiedener Künstlervereinigungen, so auch der
Münchener Secession. Zu seiner Arbeitsmethode gehört in der Regel eine
Photographie als Basis. Bereits 37mal war Raimund Reiter mit Werken in der
Jahresschau des Kunst- und Gewerbevereins Regensburg vertreten.
Diesmal
zeigt die Ausstellung 21 Werke von ihm, beginnend aus dem Jahr 2008 bis zu
Arbeiten von 2022. Reiter präsentiert auch die Farbe rot, z.B. "Rote Gräser"
von 2016 und "Unter roten Bäumen" von 2013, beides Farbradierungen (die
mir sehr gut gefallen!). 8 Werke sind gemäß Aquatinta-Verfahren gestaltet.
Besonders springen auch bei dieser wirklich sehr sehenswerten Ausstellung
die großformatigen Arbeiten ins Auge und entfalten ihre eindrucksvolle Wirkung
- nicht zuletzt dank der großzügigen Ausstellungsfläche in Regensburg.