In mehrfach turbulenten Zeiten die Stille sprechen lassen ist ein großes
und notwendiges Projekt, das nun eine Künstlerpersönlichkeit fordert.
Ilona Maria Amann (geboren 1974 in Leutkirch) bringt hier wirkliche
Voraussetzungen mit: Sie absolvierte eine Lehre als Raumausstatterin,
studierte Textildesign an der Schwäbischen Akademie der Bildenden
Künste in Stuttgart und ergänzte ihre Kenntnisse noch durch eine
Webereiausbildung in Sindelfingen: Kunst bedeutet eben Können!
Als freischaffende Künstlerin (seit 2012) lebt und arbeitet Ilona Maria
Amann seit Jahren bei Regensburg.
Ihre Arbeiten wollen Brücken in "feinsinnliche Welten" bauen und die
Menschen so mit Kunst berühren.
Die Künstlerin entfaltete eine vielfältige Lehrtätigkeit in Hochschulen.
Seit 2015 nimmt sie an Ausstellungen besonders im süddeutschen
Raum teil. In Regensburg war sie bereits 2020 auf der Jahresschau
des Kunst- und Gewerbevereins vertreten, in diesem Jahr 2022 in
St. Franziskus und jetzt hier im Kunstraum Sigismundkapelle.
Diese Kabinettausstellung zeigt 18 Werke, von denen 16 aus dem
vergangenen bzw. aus diesem Jahr stammen und bereits die Energie
und Schaffenskraft von Ilona Maria Amann zeigen. Lediglich der
"Sommervogel" (Nr. 6 der Werkliste), ein apartes Federkleid (mit
Ähnlichkeit zu einer Papagena in der Zauberflöte) bzw. die Videos mit
der Künstlerin im "Sommervogel" (Nr. 16) wurden 2000 geschaffen
und später überarbeitet. Der Weg als Einladung in andere Welten
wird schön bei "Portal, 4" gezeigt: Für aufmerksam Betrachtende
fliegt ein Vögelchen ins Weite. Höhepunkt der wirklich sehenswerten
Ausstellung ist für mich "alles ist in Ordnung" (Nr. 3): Himmelblau,
im Hintergrund wacht mit leuchtend roten Augen ein (anthroposophisch
gestalteter) großer Engel, daneben findet sich ein Schneckenhaus.
Beruhigte Ordnung: So möchte ich die Ausstellung zusammenfassen.