Vernissage und anschließendes Künstlergespräch: 6.4.22
Jürgen Huber (geb. 1954 in Altenstadt an der Waldnaab, Oberpfalz; er
nennt sich immer "Arbeiterkind"), arbeitete 1979/1986 am Aufbau
einer Firma und schlug 1986 den Weg eines freiberuflichen Künstlers ein.
Er verweilte u. a. in London und Mailand und hatte langjährig eine zweite
Wohnung in Berlin, jetzt lebt er in Schönsee/Oberpfalz und ist einer der
Künstler der Galerie im Woferlhof (Gem. Kötzting-Wettzell). Eher eine
künstlerische Pause legte er als Stadtrat bzw. als dritter Bürgermeister
(2014-2020)(für die "Grünen") in Regensburg ein.
Der Künstler war schon an weit über 100 Einzel- bzw. Gruppenausstellungen
beteiligt, ist Mitbegründer der Regensburger Kunstvereinigung GRAZ (gegr.
2002) und wurde mit einer Reihe von Preisen ausgezeichnet, z. B. dem
Kulturförderpreis der Stadt Regensburg. Bereits 2005 bekam Jürgen Huber
eine Ausstellung hier im Kunstraum Sigismundkapelle.
In Österreich präsentierte er einige Werke in Wien und in der bedeutenden
Galerie Slama in Klagenfurt.
Die derzeitige, hier angezeigte Ausstellung hat nun einen ganz besonderen
Charakter: Es befinden sich 99 Bilder, genannt "Rettungsversuche" (50x50
cm, Öl auf Leinwand) im Raum, jedoch nicht einsehbar.
Zu betrachten sind "nur" die bunt bemalten Rahmen, die sich quasi
aufgestapelt in der Mitte des (sozusagen kalvinistisch entleerten)
früheren Kapellenraumes befinden. Die - somit nicht einsehbaren - 99
Rettungsversuche sind Jürgen Hubers größter Bilderzyklus, an dem er
seit 2003 arbeitet und den er in ca. zwei Jahren, gewiß komplettiert, als
ganzen vorzustellen hofft. Hubers Beitrag zum Jahresthema "dazwischen
/ in between" für den Kunstraum heißt somit INTER:ESSE, also dem
Verbum entsprechend: dabei sein, teilnehmen. Und das gilt für Jürgen
Huber allemal: Dabei sein beim öffentlichen Gespräch über die Kunst und
mit der Kunst, nicht zuletzt mit dem Blick auf die Bedeutung der Bildung.
Und zu dieser Vorstellung paßt natürlich das anschließende
Künstlergespräch vorzüglich. Die Teilnehmenden, die sich hier mitnehmen
ließen, erlebten sozusagen eine Apotheose der Kunst durch Prof. Dr. Pollak
und dank Befragung sozusagen eine Laudatio des Künstlers Jürgen Huber:
Ein gelungenes Konzept, ein gelungener Abend.