Renate Christin (geb. 1941 in Regensburg) nahm 1976-1980 an der Internationalen
Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg teil, ebenso an der Sommerakademie
in Millstadt - hatte somit schon früh Beziehungen zu Österreich, nicht zuletzt als
Mitglied der Zülow Gruppe und 1996 als Gründungsmitglied der internationalen
Künstlergruppe SaFiR (Salzburg, Firenze, Regensburg).
Ihr Jahrzehnte umspannendes künstlerisches Arbeiten kann nun auf zwei Schienen
dargestellt werden, die sich immer wieder durchkreuzen:
Neue Werke bis heute - Aktivitäten als Künstler-Kollegin.
So arbeitete sie international leitend in der Internationalen Gesellschaft für Bildende
Künste (IGBK) von 2002 bis 2008 und u.v.a. im European Council of Artists (ECA).
Im regionalen Rahmen war sie u.a. 1993 Gründungsmitglied der Gruppe Regensburger
Künstlerinnen (GReK) und jahrelang leitend tätig im Regensburger Kunstverein GRAZ.
Formal gesehen unterstreicht ihre Nennung im "Allgemeinen Künstlerlexikon" Christins
Bedeutung, künstlerisch gesehen die Verbreitung ihrer Bilder, Skulpturen und Collagen
in deutschen und US-amerikanischen Sammlungen.
Bereits 1996 wurde Christin mit dem Kunstpreis der Akademie der Bildenden Künste
Prag ausgezeichnet, 1997 mit der Silbernen Ehrennadel des Landkreises Regensburg,
dann 2018 mit dem Kulturpreis des Landkreises Regensburg für ihr Lebenswerk.
Doch das war sozusagen voreilig, was die Ausstellung beweist.
Renate Christin konnte bereits 2018 in der Galerie Erdel die Ausstellung "Lebens-Fluss
Donau" präsentieren, jetzt ermöglicht die Galerie Erdel die oben genannte Ausstellung
"...und da ist auch noch ein Hund" und zeigt so dankenswerterweise neue Malerei des
vergangenen Jahres vor allem: Ein Zeichen für die fortdauernde Kreativität von Christin.
Das Bild "Gegensätze ziehen sich an" mit zwei blauen Pferden und kleinem Hund ist wohl
programmatisch zu verstehen: Die blauen Pferde als Zeichen künstlerischer Phantasie
(und vielleicht auch Erinnerung an vergangene künstlerische Epochen?) und natürlich
der/ein Hund, das Programmsujet der Ausstellung. Der/Ein Hund kommt auf jedem der
15 gezeigten Gemälde vor, mal groß, mal klein, verschiedenfarbig. Bedeutet dies eher
eine Funktion oder doch einen Hinweis auf den konkreten (Lieblings)Hund? Auch die
beiden Werke "Roß und Reiter" sowie "Wurfball" seien hier als Beispiele für ihre scharf
konturierte Malerei und ihre wirklich herausragende Farbgebung genannt - auffallend
ist die häufige Verwendung von Grün - vielleicht ein Hinweis auf eine eher optimistische
Einstellung in der hier gezeigten figurativen Malerei von Renate Christin, die immer wieder
auf abstrakte Malerei hinweist.