Heiner Riepl stellt bei Dr. Erdel ein gutes Dutzend Werke, meist Bilder, aus. Sein Ansatz "Die
Erforschung von Farbe und Form" (Ausstellungskatalog Kelheim, 2019, 48 S.) läßt sich auch
in dieser Regensburger Ausstellung gut nachvollziehen: Strukturierte Farbgebung unter
Verwendung häufig von grün, blau und braun, geradezu "more geometrico" gestaltet, also mit
geraden Einteilungslinien. Lediglich in den Kompositionen "Feuerwolke" und "Rauch-Gewölk"
ist als neue Entwicklung eine Wellenstruktur angelegt. Die letztgenannten Werke stammen
aus dem Jahr 2020 - wie übrigens ein Großteil der präsentierten Werke aus dem vergangenen
bzw. diesem Jahr datiert: Der Künstler bleibt aktiv und in Entwicklung. Weiteres Beispiel sei
hier nur "Komposition XIII/2021: Favela oder der Sitz der Götter auf dem Olymp": Der Maler
schreibt hier erstmals einen Text auf das Bild, nämlich "Olymp" - und zwar rechts unten!
Also nicht der erhabene, unzugängliche Göttersitz ganz oben...
Eine wirklich sehenswerte Präsentation!!
Der Maler, Graphiker und Kurator Heiner Riepl (geb. 1948) hat sein Hauptaktionsgebiet in der
südlichen Oberpfalz und dem nördlichen Niederbayern, also einem Kernbereich Altbayerns.
Nach Studien an der Akademie für Bildende Künste in Nürnberg und der Universität Regensburg
arbeitete er seit 1980 als freiberuflicher Maler. Bereits 1982 bekam er den "Debütantenpreis"
der Bayerischen Regierung, dem noch diverse Auszeichnungen folgten, so schon 1986 der
Kulturförderpreis der Stadt Regensburg. (Immerhin: Die Oberbürgermeisterin nahm an der
Eröffnung der Ausstellung teil!)
Sein künstlerisches Schaffen wurde dargestellt in 17 Einzelausstellungen zwischen Nürnberg,
Bayreuth und Landshut; zahlreiche Gruppenausstellungen machten seine Werke auch über den
genannten großen, aber immerhin regionalen Rahmen hinaus bekannt. Erinnert sei auch an
die Wiener Ausstellung des Jahres 2007 in der Georgskapelle der Augustinerkirche.
Eng verbunden ist Heiner Riepl mit dem Oberpfälzer Kulturbund, Das Oberpfälzer Kulturhaus in
Schwandorf leitete er ein Vierteljahrhundert (1988-2013) lang, der Förderverein Oberpfälzer
Kulturhaus gewährte ihm Stipendien für Studienaufenthalte in Virginia/USA (1994) und in
Mecklenburg-Vorpommern (2005).
Heiner Riepl erweist sich so als regional fundiert, ohne Lokalmaler zu sein, er hat auch neben
den Aufgaben als Kunstorganisator mit Mitgliedschaften in diversen Kunstvereinen und Kunstorganisationen, konstant selbst, bis heute, als Künstler gearbeitet.
Bibliographisch wird Heiner Riepl u.a. auch im Künstlerindex von "Kunst-Sandra" verzeichnet.
Seine Publikationen - in der Regel Kataloge mit zusätzlichen Begleittexten - sind nicht nur inhaltlich,
sondern auch im Design bis hin zu hervorragenden Photographien und qualitativ anspruchsvollem
Papier geradezu ein Lese-Vergnügen.