Nun sind endlich wieder kleinere Ausflüge und Reisen möglich.
Als schönes, entdeckenswertes Ziel bietet sich in Regensburg
das KOG an. Die jugendlichen 50 Jahre des Bestehens haben aus
dem KOG der Anfangsjahre mit dem Ziel, Kunst und Künstler der
ehemals deutschsprachigen Siedlungsgebiete in Ost- und Südost-
Europa einen Raum der Erinnerung zu geben, eine wichtige
Kunstsammlung in der Gegenwart und für die Zukunft gestaltet:
Hier finden Künstler und Künstlerinnen ihren angemessenen Platz,
deren Schaffen aus dem eher weniger beachteten Teil Europas
stammt und damit zu leicht verloren ginge, deren Schaffen aber
häufig in die Zentren hereinreicht. Ohne diese künstlerischen
Werke wäre beispielsweise die "Wiener Secession" nicht denkbar.
Die neue Ausstellung stellt notwendige Zeitgeschichte dar: Die
beiden Jahrzehnte zwischen dem Prager Frühling und dem Fall
des Eisernen Vorhangs - auf der Basis der Michaela Riese Stiftung
(heute ca. 270 Nummern, vom KOG verwahrt). Hier ist das
Material vorhanden, das sich durch die journalistische Tätigkeit
und die vielen künstlerischen Kontakte des gebürtigen Westfalen
Hans-Peter Riese und seiner aus Breslau stammenden Frau Michaela
Riese ergeben hat.
Aus dem tschechischen bzw. slowakischen Raum sind vor allem
Werke von Jiri Kolar, Jan Kubicek, Milos Urbasek und Zdenek Sykora
präsentiert - vieles davon ist auf Papier und mit dem Hintergrund
einer Verbindung von Kunst und Sprache.
Damit ergibt sich eine geradezu zwangsläufige Entstehung einer
privaten Kunstbibliothek (aus ca. 2000 Bänden), die Hans-Peter
Riese 2018 der Universitätsbibliothek Regensburg übereignet hat.
In der UB ist eine kleine, aber feine Präsentation ausgewählter
Werke aus diesem Bestand zu sehen.
Darüber hinaus bildet die Ausstellung von Photographien von
Barbara Klemm (langjährige Photographin der Frankfurter Allg.
Zeitung) eine geradezu aufregende Charakterisierung und
natürlich Illustration der beiden Jahrzehnte.
Gezeigt werden 19 Photographien aus Leningrad/St. Petersburg,
Moskau, Prag und Berlin, die die Künstlerin teilweise dem KOG
geschenkt hat. Einige der Darstellungen laden zu paarweiser
Betrachtung ein, so das GUM in Moskau 1970 bzw. 1993 und
der "DDR-Grenzsoldat" 1987 und der "Fall der Mauer"1 989.
Aber auch die Dauerausstellung des KOG ist sehenswert.