Das ist wirklich eine gelungene Überraschung! Eine Retrospektive nicht eines
Künstlers, sondern der Präsentationen einer Galerie während eines Jahrzehnts.
Die Galerie Isabelle Lesmeister leistet hier Besonderes: Die Gruppenausstellung
von 67 ausgewählten Werken von 24 Galeriekünstlern und Gastkünstlern - und
noch dazu in der Form der Salonhängung im Stil des 19. Jahrhunderts.
Diese historische Reminiszenz ist ein brauchbares Stilmittel - und zugleich ein
Kontrast für die Präsentation modernster Kunst. Denn die gezeigten Werke sind
- ebenfalls - zwischen 2010 und 2020 entstanden! Die meisten Werke datieren
von den Jahren 2015 (14), 2018 (12) und 2019 (22), sogar aus unserem Jahr
2020: Vier Werke von Nico Sawatzki (aus Regensburg) mit Sprühlack/Acryl auf
Leinwand. Reizvoll sind ohnehin die Kontraste: Huber.Huber aus der Schweiz
mit dem schönen Lambdaprint auf Alu "Errette uns" (2017) in konventionellem
Stil neben beiden eindrucksvollen Scherenschnitten von Madeleine Schollerer
"Wenn ich den Himmel nicht erreichen kann" (2016): Schmetterlinge tummeln
sich neben Kampfbombern - und umgekehrt. (Betrüblicherweise immer aktuell!)
Genannt seien hier nur noch als kleine Auswahl von Angelika Toth "Haven Oslo",
eine farbige und dynamische Kreation von 2018 aus Öl auf Leinwand und die
10 Darstellungen von 2019 der "Righteous Path series" (mixed media mit
Kunstharz) von Ashwan (Liverpool) - den die Galerie für sehr wichtig hält.
Es geht also um weithin neueste Schöpfungen! (Zur Info: Preise 350-5500 Euro.)
Die Künstler und Künstlerinnen stammen aus 10 verschiedenen Ländern, ein
treffender Hinweis auf die Internationalität der Galerie, und der Kunst natürlich.
Von der wiederum angenehmen und anregenden Vernissage am 19.Februar ist
die sehr gelungene knappe und inhaltsreiche Präsentation der Werke durch die
Galeristin Dr. Lesmeister eigens zu nennen. Alles in allem: Anschauen lohnt!!