Yevgenia Belorusets hat auf der genannten Veranstaltung ihr Buch
"Glückliche Fälle" mit mehreren vorgetragenen Abschnitten präsentiert
und im Gespräch in deutscher Sprache erläutert.
Das Thema und die Darstellung scheinen mir so interessant zu sein,
dass ich hier eine knappe Bemerkung notieren möchte.
Yevgenia Belorusets (geb. 1980) ist vor allem Photographin und
vom Photographieren zur Schriftstellerei gekommen: Der Text und
die Photographien sollen zu einer Einheit werden, sozusagen zwei
Seiten einer Münze darstellen. Deshalb sind in dem schlanken
Band (154 S., Berlin, Matthes & Seitz Verlag) diverse Photos
enthalten, aus dem Alltagsleben, oft aus einem tristen Alltag von
Berufstätigen (meist Frauen) nicht der Oberschicht. Die Texte sind
auf der Grundlage von Interviews erstellt, die Belorusets in russischer
Sprache (!) geführt hat. Diese Abschnitte stellen kleine Sprachminiaturen
dar, die jeweils für sich selbst stehen und dennoch oder deswegen
quasi Mosaiksteinchen bilden, um die (dank der Medien halbwegs
bekannte) Situation und die Atmosphäre der Ukraine der Gegenwart
mit dem Blick auf "Alltagsmenschen" zu zeigen.
Der Vortrag fand im Rahmen der Graduate School for East and
Southeast European Studies der Universität München und des
Leibniz-Instituts für Ost- und Südost-Europaforschung Regensburg
statt, moderiert von Prof. Dr. Hausmann vom Leibniz-Institut.
Unterstützer waren die "donumenta" und das Evang. Bildungswerk.
Hinweis: Im Literaturhaus Salzburg wird am 20.1. um 19.30 h
Yevgenia Belorusets ebenfalls ihr Buch "Glückliche Fälle" vorstellen.