Falls jemand rund um die Feiertage einen kleinen Ausflug plant: Diese Ausstellung sollte nicht übersehen werden.
Isabelle Lesmeister holte ASHWAN hier erstmals zu einer Einzelausstellung nach Deutschland; bekannt ist dieser
Künstler Richard Ashcroft vor allem in England, seinem Geburtsland, und in Spanien (lebt seit 2009 in Barcelona).
ASHWAN ist "studierter Künstler", Master in Fine Arts an der School of the Art Institute of Chicago - bekannt sind
hier Alumni wie Jeff Koons und Georgia O'Keefe.
ASHWAN umschreibt seine Arbeit als visuelles Tao des Boon-Bap-Sounds. Als Materialien nutzt der Künstler häufig
weggeworfene Kartonagen (welch ein sinnvolles Recycling!) und wandelt sie um in großformatige Mixed-Media, die
mit oxidiertem Kupfer und rostendem Belag und zuletzt mit Kunstharz bearbeitet sind. Diese Kunstobjekte sind
quasi körperlich und solide und vermitteln eine starke Präsenz. Seine Kunstauffassung geht zurück auf Empfinden
von multikultureller und oft destruktiver Urbanität: Gestaltet durch kräftige und beeindruckende Farbgebung, oft
geradezu einer Farbexplosion, bei der eher "schwächere Farben" wie violett eher selten gebraucht werden.
Die Text-Objekte von ASHWAN sind wohl als rezeptiv und rhythmisch zu charakterisieren, durchaus nicht immer
leicht zu entziffern und präsentieren die wesentliche Energie einer Nachricht. Einflüsse aus Urban Art sowie aus
Street Art weisen darauf hin, wie der Künstler die (vergangene) Ära des sogenannten Golden Age Hip-Hop remixt,
referenziert und feiert "mit Aufrichtigkeit und Nostalgie" (I. Lesmeister).