Die Buchmesse soll hier nicht gemäß Zahlen und Statistiken beschrieben werden,
dafür gibt es reichlich Informationen.
Es geht hier jedenfalls um die - zum 70.mal abgehaltene - weltgrößte Buchmesse
in 6 Hallen mit 11 Ebenen, dazu ein Forum mit 2 Ebenen.
Um diesen Giganten technisch und logistisch am Laufen zu halten, setzt die
Messegesellschaft eine erfreulich große Zahl von Mitarbeitern ein.
Ich möchte hier einige wenige Impressionen geben, um zu skizzieren, welch ein
Ereignis diese "UNO des Buches" darstellt. Und das meint wirklich das gewohnte,
sozusagen "klassische" Buch. E-Books wurden zwar jahrelang als quasi zwingend
folgendes, unausweichliches Schicksal der Textvermittlung beschrieben bzw.
gefordert, spielen aber in diesem Geflecht von Verlagen, Autoren und Kunden...
sowie juristischen Fragen wirklich nur eine Nebenrolle.
Die Stände der einzelnen Aussteller sind - wie nicht anders zu erwarten - verschieden
groß, auffallend waren hier die Stände der deutschen Bundesländer Thüringen und
Sachsen, der "Gipfel" war wohl die Firma Penguin Random House mit 5 sehr großen
Ständen im Rahmen verschiedener Sprachbereiche. Weiteres Beispiel sei Hachette,
der Verlag, der über ein Drittel aller französischen Neuveröffentlichungen herausbringt.
Dabei gestaltete natürlich jeder Aussteller seinen Stand individuell. Ansonsten herrschte
kongressgemäßes Treiben, Empfänge, Buchvorstellungen, Fernsehaufnahmen, (teils
sehr interessante) Vorträge - oft in jeweiligen Landessprachen. Und Photos in jeder
Menge.... Übrigens hatte - nach meiner Beobachtung - als einzige Firma Harrassowitz
Services ganz singulär frische Blumen auf seinem Stand! Und in der Abteilung für
Kochbücher wurde deren Anwendung teilweise durch Kochvorführungen erprobt.
Aus Österreich waren viele Aussteller angereist und hatten teils ansehnliche Stände.
Geradezu großartig war die Präsentation des diesjährigen Gastlandes Georgien.
Hier war der Ansatz "Georgia. Made by Characters" gewählt; die für alle fremde,
uralte Schrift als Alleinstellungsmerkmal! Georgien hat bewundernswerterweise
ein über 100seitiges, thematisch weites Programm erstellt, das auch Lesereisen
der vielen anwesenden georgischen Autorinnen und Autoren in Deutschland inkludiert.
Und: Es gab viel zu lernen; u.v.a. gibt Springer Nature inzwischen auch Monographien
in Geisteswissenschaften heraus: Mit freudiger Überraschung entdeckte ich hier eine
zweibändige Untersuchung über J.S. Bach!
Und die berühmte "L'Annee philologique. Bibliography of the Classical World" wird
nun von Brepols herausgegeben..