Diese Präsentation ist zwar dreieinhalb ICE-Stunden von Wien entfernt, aber sie ist einen Besuch wert.
Die angenehme Galerie der kompetenten und sympatischen (promovierten) Kunsthistorikerin
Isabelle Lesmeister zeigt derzeit ein Dutzend Werke von Maria Agureeva, die es sozusagen "in sich
haben". Das beginnt schon beim Material, das die 1985 in der Ukraine geborene Künstlerin verwendet,
nämlich vor allem Acrylglas, Kunststoff, Latex und Plastik! Diese gegensätzlichen Materialien ergeben
beim Gießen von Plastik über die faltige "Haut" reichlich gewagte "Reliefs", die mich zunächst durch
ihre vielfältige Farbigkeit angesprochen haben und die dann eine Vielzahl von Assoziationen hervorrufen.
(Von meinem Eindruck her war bei den gezeigten Stücken übrigens die am häufigsten verwendete Farbe
violett.)
Gezeigt werden das dreiteilige Werk "Gardens of compromises always grow faster", gestaltet aus Latex
und Kunststoff in Mischtechnik. Dazu kommen neun neue (2018) Stücke "Untitled / in the folds of your
body", teils wieder aus Mischtechnik aus Latex und Kunststoff, teils Digitaldrucke.
Maria Agureeva, die bei der Vernissage am 22.9.2018 anwesend war und für sehr anregende Gespräche
zur Verfügung stand, hat schon bei einer bemerkenswerten Reihe von Ausstellungen mitgewirkt, vor
allem in Moskau, ihrer Studienstadt, aber auch in Helsinki, London und New York.
Nach ihrer Nominierung zum Kandinsky-Preis 2013 gewann sie in diesem Jahr nun den wichtigen
"Arte Laguna Price" in Venedig.
Die derzeitige Ausstellung in Regensburg stellt ihre erste im deutschen Sprachgebiet dar: Es wäre
sinnvoll, Maria Agureeva auch in Wien zu präsentieren.