Der Bibliothekartag als jährliche zentrale Veranstaltung für die Bibliotheken verschiedenen Typs, die Bibliotheksverbünde, die bibliothekarischen
Einrichtungen, die Berufsverbände (als Träger des Bibliothekartags mit vielen Veranstaltungen) und die Diskussionen und Entwicklungen
(einschl. Digitalisierung und Bibliotheksbesichtigungen) im Bibliotheks- und Informationswesen bildet die exzellente Fortbildung und Kommunikation
des gesamten (inzwischen ausgegliederten) Berufsfeldes.
Und dazu in diesem Jahr in Berlin! Da kamen 4.256 laut Statistik in der Abschlußveranstaltung) Berufsmenschen zusammen, davon eine
auffallend große Gruppe auch aus Österreich (nicht zuletzt auch als Mitwirkende bei den zahlreichen und thematisch vielfältigen Veranstaltungen, z.B.
"Teaching Librarians" in Österreich oder "Publikationsoutput in wissenschaftlichen Journalen").
Bemerkenswert ist auch die erhebliche Zahl von 157 Ausstellern (laut Statistik in der Abschlußveranstaltung).
Die Eröffnungsveranstaltung am Dienstag abends fiel durch drei Gesichtspunkte auf:
- Zweimal "Minute Madness", also Präsentation verschiedenster Bibliotheken Berlins
in jeweils einer (!) Minute (konsequent eingehalten! Man sieht, was man in einer einzigen Minute alles machen kann!).
- Das Grußwort des (Berliner) Staatssekretärs für Bildung zeigte ein mindestens 50 Jahre altes Bibliotheksbild.
- Die Festansprache von Prof. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, skizzierte die Aufgaben der
Bibliothek als Anlaufstelle, Kommunikationszentrum und Treffpunkt in einer sich laufend und beunruhigend zergliedernden Gesellschaft.
(Thema wohl nicht nur für Berlin bzw. Deutschland.)
Die häufigen Fragen und (Selbst)Zweifel, "Was von Bibliotheken wirklich bleibt", fanden hier dringliche Antworten.
An dieser Stelle kann nur eine kleine und subjektive Auswahl an Themen und Projekten genannt werden.
Begonnen sei mit der Gruppe "TU9. German Institutes of Technology" und die jeweiligen TU9-Bibliotheken, deren Mitglieder von der RWTH Aachen
über die TU Dresden zu TU München und der Universität Stuttgart reichen.
Die Frage nach der Aussonderung dubletter und nicht mehr benötigter Bücher beschäftigte einige Veranstaltungen. Hier berichtete auch die
Unversitätsbibliothek Wien.Und dazu bot in der sehr großen Firmen- und Verlagsausstellung
ein "Spezialist für Deakzession/Aussonderungsprojekte an Bibliotheken" ein "2tes Leben für Bücher" an.
Die Deutsche Literaturkonferenz und ALAI Deutschland organisierten auf dem Tagungsschiff "Brasil" (an der Anlegestelle am Tagungshotel) eine
Halbtagsveranstaltung zu dem juristisch noch nicht endgültig geklärten Thema: Der "Verleih" von E-Books durch öffentliche Bibliotheken.
Theorie und Praxis. Die Leitung hatte Prof. Ferdinand Melchiar, ALA, zugleich Verwertungsgesellschaft WORT.
Kurz zusammengefaßt: Bei den persönlichen Nachrichten hing ein Zettel eines anonymen Teilnehmers/einer anonymen Teilnnehmerin:
"schön war's".