Wieder ein einladender, aber betriebsamer Rahmen in der Stadtbibliothek München:
Die (auch teilweise aus dem Ausland angereisten) Teilnehmer*innen hören, lernen,
diskutieren und nehmen Kontakt auf - im vom Forum her einsehbaren Hintergrund
steuern Nutzer*innen der Bibliothek die Bereiche an, die sie nun besuchen möchten.
Und das ist eine geradezu ideale einleitende und begleitende Situation der Tagung.
Denn es geht um die Ausweitung der Bibliothek zu einer offenen Kulturinstitution:
Das heißt: Es gibt natürlich auch Lesestoff ("Bücher") - aber vor allem freien Raum:
Zur Nutzung und Gestaltung durch Nutzer*innen... Und das bedeutet ein Umdenken
der Bibliotheksmitarbeiter*innen und der Nutzer*innen. Und wohl auch eine gehörige
Portion Optimismus, ja Idealismus.... Und eine gegenseitige Wechselwirkung!
Und damit steckt das Symposion schon tief in den selbst gestellten Grundsatz-Fragen:
Welche Anforderungen stellen die Menschen in Großstädten an ihr kulturelles Umfeld?
In welchen Kontexten entstehen Produktionsräume der Kultur und des Wissens?
Und nicht zuletzt: Wie können Bürger*innen in die Gestaltung der Kulturräume
einbezogen werden? Wie geht und gelingt Partizipation?
Die Vorträge hatten teils theoretischen, teils praktischen Schwerpunkt.
Hilfreich waren Einleitungsvorträge zweier Architektinnen. Sonja Beeck (Berlin)
erläuterte im Rahmen des Abschnitts "Kultur und Kontext" (unter Änderung des
angekündigten Titels) "Collaborative City. Wie Räume der Kulturproduktion entstehen".
Sie sah die Bibliothek nicht als heimeliges Wohnzimmer, sondern vielmehr
unter dem Bild der Straße, also mit Betriebsamkeit und Kommunikation.
Der erste Vortrag des zweitägigen zentralen Teils "Interaktion und Praxis" brachte ganz
andere Akzente. Die Architektin Sabine Elling-Saalmann (Magdeburg) berichtete
gemeinsam mit Rainer Mann vom Bürgerverein über "Gemeinsam ringen: Lesezeichen
Salbke", eine beeindruckende (erfolgreiche!) Initiative für eine Stadtteilbibliothek mit
Kommunikationszentrum in einem Brennpunktstadtteil von Magdeburg.
Eigens genannt sei die energische und geschickte Tagungsleitung durch Anke Buettner
(Münchner Stadtbibliothek), der es auch gelang, anwesende Vertreter der Politik wie
bayerische Landtagsabgeordnete und Münchner Stadträte in eine teils lebhafte
Diskussion zu führen.
Hoffentlich folgt 2019 ein public 3!