In Zusammenarbeit u.a. mit "Linz Kultur - Linz verändert" und
Anton Bruckner Privatuniversität Oberösterreich
Dieses Festival REVERB - das die Veranstalter als "international einzigartig" bezeichnen - hat als Ausgangspunkt den Grundgedanken: Jede Musik benötigt Hall und Raum, um vollendet
dargestellt werden zu können.
Die Minoritenkirche St. Salvator aus dem 13. Jahrhundert ist als eine der berühmten gotischen Ordens-Hallenkirchen (ihres gottesdienstlichen Charakters seit der Säkularisation beraubt) besonders geeignet, diesen Dreiklang von Raum, Hall und Musik quasi als Einheit zu Gehör zu bringen, nicht zuletzt auch zeitgenössische Musik.
REVERB hat nun die klösterlichen Gebetszeiten als Grundlage dieses Tages gewählt und errichtet eine "Kathedrale des Klangs". Es ertönen dabei die verschiedensten Instrumente
im Solo oder auch im BrucknerUni Quartett, zu hören sind verschiedene Solisten sowie der "E medio cantus" Chor und es werden Installationen, Performances und Lectures angeboten. Mitgewirkt hat auch die Künstlergruppe "Unternehmen Gegenwart".
Nur zur Illustration: Die Minoritenkirche besitzt drei Orgeln, die natürlich an verschiedenen Bereichen der Kirche aufgestellt sind.
Die klösterlichen Gebetszeiten Prim, Laudes, Terz, Sext, Non, Vesper, Komplet und Matutin werden musikalisch sehr differenziert nachvollzogen - und zwar in verschiedenen Bereichen des
Kirchenraumes, die präzise angegeben sind (z.B. Seitenschiff Nord, Ostecke oder 4. Geviert, Langhaus Mitte): Einschließlich Vorgaben zur Beleuchtung. Das bedeutet natürlich auch ein Erkunden des Raumes, das bei üblichem Besuch einer Kirche/eines Konzerts kaum möglich ist.
Entsprechend ist die Bestuhlung auch "zwanglos", also in Sitzgruppen, - und variabel.
Von den Musikern greife ich, sozusagen pars pro toto, als Beispiel für das Engagement der Mitwirkenden, den Österreicher Christoph Radinger heraus, der bereits um ca. 7.00 h an der "Schwalbennestorgel", um ca. 8.00 h an der "Steinmeyer-Orgel", dann um ca. 18.00 h an der "Truhenorgel" und um ca. 20.00 h sowie um ca. 22.00 h an der "Cuntz-Orgel" spielt.
Nicht übergangen werden soll auch das Cembalo-Konzert des Künstlers in der "Onophrius Kapelle, Chor, Nord" ab 13.00 h!
Und nicht zuletzt eine stilvolle "Kleinigkeit", die den Minoriten (also den Bettelorden) entspricht: Zur Stärkung der Besucher stand am Eingang ein Tisch mit (Mineral)Wasser und Brot!