Wie schon 105mal vorher versammelt der deutsche Bibliothekartag mehrere Tausend Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in
Bibliotheken und verwandten Einrichtungen.
Es geht somit um eine Traditionseinrichtung, deren Herausforderung auch in der zeitgemäßen Weiterentwicklung liegt.
Und dieser Fortschritt ist auch in diesem Jahr prima gelungen, angefangen vom Motto mit dem Stabreim (drei M!!) über
die gelungene Organisation. Zuviel des Guten waren vielleicht Termini wie "Invited Sessions" (die jede/r besuchen konnte)
oder gar "Ein Shared-Reading-Workshop"...
Die formale Gliederung u.a. in Arbeitssitzungen, Firmenvorträge und Hot Topic Sessions, Fortbildungsveranstaltungen und
"Sonstige Veranstaltungen" (gut bibliothekarisch!!) erwies sich als hilfreich, um das "Hauptprogramm" mit sage und schreibe
232 Seiten zu strukturieren. Teilnehmer/innen konnten bei den mehrfach parallelen Veranstaltungen nur noch resignierend
auswählen - falls sie nicht ohnehin durch vielfache persönliche bzw. thematisch bedingte Bekannte eher Cafe-Pause und Gespräche
wählten. Auch dazu war die Räumlichkeit gut geeignet. Allerdings ließ die Beschriftung noch Wünsche offen. So war auch nur
Wissenden klar, wo der "Apero Suisse" zu finden war: Übrigens eine super Idee, dieser Apero Suisse! (Den Empfang von und
für Österreich habe ich vermißt!)
Inhaltlich hat das Bibliothekswesen bekanntermaßen die Herausforderung, den weiten Bereich von Lesevermittlung und Leseförderung
bis zu Lernstrategien (einschl. e-Learning) und spezialisierter Wissensvermittlung vermittelnd zu bedienen und die Bezahlbarkeit zu
bedenken. (Hier sei nur das Dauerthema Zeitschriften und deren exorbitante Preissteigerungen erwähnt.)
Und das reicht von Bibliothekssparten (wissenschaftliche aller Art, öffentliche, Institutionen mit mehreren hundert Mitarbeitern bis zu
kleinen Einheiten mit einer Mitarbeiterin) über Forschung, Studium und Weiterbildung zu einzelnen Systemen (z.B. ALMA).
Dabei sind alle von der Herausforderung der Digitalisierung geprägt, berichten von ihren Erfahrungen und bekommen Anregungen
in der erstaunlich großen Ausstellung (für Messe-Frankfurt-Kenner: Saal 5.1) von Firmen, einzelnen Universitäten und Verbundsystemen.
Und weil das Bibliothekswesen im Kleinen und bei Kleinen beginnt: Vor dem Congress Center stand geradezu eine Parade von
Bücherbussen - staunenswert, wie vielfältig sogar diese Fahrzeuge sind!
Doch auch und gerade aktuelle Themen und Entwicklungen grundsätzlicher Bedeutung gehören auf dem Treffen von bibliothekarischen
Organisationen und Verbänden. Diesmal waren dies vor allem die Rahmenbedingungen bibliothekarischer Arbeit ("Arbeit 4.0") und der
"Frankfurter Appell für ein zeitgemäßes Urheberrecht" - ein Thema, das wohl nicht nur spezifisch für die deutsche Situation ist.
Nicht übersehen werden sollte auch die hier eingefügte Forderung, Wettbewerbsnachteile für kleine Verlage zu verhindern.
Doch im Hintergrund wurde die Frage nach Benennung, Träger und Struktur der Bibliothekartage gestellt:
Wir können in jedem Fall auf die Veranstaltung 2018 neugierig sein!!