Der Kunstraum des Neuen Kunstvereins präsentiert mit seinen Ausstellungen
Kontrast und Ergänzung zum benachbarten Historischen Museum mit seinen
großen Beständen und Ausstellungen und zum nahegelegenen Leeren Beutel
mit Ausstellungen meist zur klassischen Gegenwartskunst.
Die eben (mit Unterstützung der Stadt Regensburg) eröffnete Präsentation
der jungen spanischen Künstlerin Mavi Garcia (geboren 1975 in Malaga),
die seit Jahren in Düsseldorf und Aachen lebt und (autodidaktisch) arbeitet,
ist eine Empfehlung wert wegen der Originalität und Verschiedenartigkeit
ihrer Ansätze.
Mavi Garcia zeigt sowohl eine "Trump-Taube" aus Plastik und Holz als auch mit
Metall bzw. Leder geschaffene Objekte, sie arbeitet auch als Photographin.
Auf den ersten Blick verblüffend wirkt eine Wand aus Papierschnipsel, aus
geschredderten Akten, die ein Affenkostüm überschwemmen - der Sieg der
Bürokratie? Geradezu kafkaest...
Vergleichbar überraschend ist die Installation "Erste Hilfe". Sie besteht aus neun
(Zahl ist ohne Bedeutung laut M. Garcia) krankenhausgemäßen Ständern zur
Infusion, deren eingehängte Beutel nur mit positiven Charaktereigenschaften
beschriftet sind, z.B. "Liebe" und "Mut", aber auch "Haltung" (Hört! Hört!).
Leider (realistischerweise??) fehlt "Freude".
Mavi Garcia hat seit 2002 schon an 37 Ausstellungen mitgewirkt, vor allem in
Deutschland, aber auch in London, Shanghai und Tel Aviv.
Es wäre gewiß lohnend, die Künstlerin auch nach Wien einzuladen.