FRIEDL PREISL und ROMAN BRITSCHGI ist es abermals gelungen, zwei Wochen
mit vielfältiger Kultur zu füllen:
Eine der zentralen Künstlerinnen des heurigen Festivals ist ISABEL FREY,
in deren Arbeit sich politischer Aktivismus und künstlerisches Tun
ergänzen und wechselseitig bedingen. Das ist zu hören, wenn sie am 5.11.
die Eröffnungsgala bestreitet (Lorely Saal), am 9.11. im Trio konzertiert
(Sargfabrik) oder mit SOVELES (16.11., Sargfabrik) ihre Stimme erhebt.
Dass sie dabei bei der Eröffnungsgala die Bühne mit DANIEL KAHN teilt,
macht eine weitere Ebene auf, steht der doch mit seinem
"Verfremdungs-Klezmer" und aus seiner Theater-Arbeit schöpfend, seit
Jahrzehnten für auch abstraktere Ausformungen "politischer Musik", die
immer zugleich konkret emotional berühren.
Eine weitere Konstante des heurigen Festivals ist, im Wortsinn,
Vielstimmigkeit. Erleben wir doch sowohl ROMAN GRINBERG und den WIENER
JÜDISCHER CHOR (8.11., Ehrbar Saal), das STYRIAN KLEZMORE ORCHESTRA um
MORITZ WEISS (12.11., Theater Akzent) und – bei der 2. Abschlussgala – das
VIENNA KLEZMORE ORCHESTRA (20.11., Metropol). Nicht zu vergessen die
künstlerischen Begegnungen, wie jene von ANDREJ PROZOROV und ALIOSHA BIZ
(17.11., Sargfabrik) oder die in dieser Form einmalige von jüdischer
Poesie und orientalischen Klängen (THE YIDDISH PRINCES MEET THE ORIENT,
Abschlussgala 1, 19.11. Porgy & Bess). Vielleicht inhaltlich am
spannendsten beim heurigen KlezMORE Festival THE BALLAD OF MAUTHAUSEN,
eine erweiterte Adaption der berühmten "Mauthausen-Kantate" durch die
niederländische Musikerin NIKI JACOBS und ihren Verband hochkarätiger
Klangkünstler.
Ergänzend dazu dürfen natürlich auch die beliebten sonntäglichen Stummfilm
Matinee mit Livevertonungen von Stummfilmklassikern im Filmhaus
Spittelberg nicht fehlen.