Pandemiebedingt ist gewiss mehr als legitim, den großen Astor Piazzolla auch ein Jahr nach seinem 100. Geburtstag künstlerisch hochleben zu lassen, unverändert schließlich seine Wichtigkeit für Akkordeonmusik und kompositorische Akkordeon-Literatur. Wovon uns Klaus Paier (Eröffnungsgala 2, 20.2., im Duo mit Florian Dohrmann und im Trio mit Asja Valcic und Gerald Preinfalk, Lorely Saal), Christian Bakanic (mit seinem Trio Infernal und der Sängerin Paula Barembuem, 22.2., Porgy & Bess) oder das Groovin´ Tango Quintett (24.2., Ehrbar Saal) als Teil der Programmschiene 100 + 1 Jahr Piazzolla spielend erzählen werden.
Letztere aus Tirol anreisende Tango-Enthusiasten stehen dabei ebenso für die Schiene Schwerpunkt Österreich. Im Laufe des Festivals 2022 gibt es Akkordeonmusik aus allen 9 Bundesländern zu hören. Was zum einen die inländische Verbreitung und künstlerische Vielfalt des Instruments im Herzen des Festivals sicht- und hörbar macht, zum anderen dem Umstand Rechnung trägt, dass tourende Künstler_innen schwer planungssicher nach Wien zu bekommen sind. Zudem ist die Kunst der beim Akkordeonfestival auftretenden Künstler-innen ohnehin herkunfts- und lebensortunabhängig weltoffen und welthältig …
Dazu dürfen wir dann doch aus Irland Uaine und Airboxes aus Belgien begrüßen (14.3., Schutzhaus Zukunft, 22nd Guiness Celtic Spring Tour 2022), Jean-Louis Martinier und Kevin Seddiki aus Frankreich (17.3., Sargfabrik). Die dritte Abschlussgala am 20.3. im Metropol nicht zu vergessen, die ganz im Zeichen italienischer Musik steht, mit dem wunderbaren Riccardo Tesi und Banditaliana.
Attwenger, Großmütterchen Hatz, Otto Lechner, Paul Schuberth, Tini Trampler & Playbackdolls, Troi, die Wiener Tschuschenkapelle und viele mehr machen das
23. Internationales Akkordeonfestival Wien zu einem durchgehend hochklassigen Vergnügen. Die Stummfilm-Matinee, mit Live-Vertonungen ausgesuchter Stummfilme jeweils sonntags im Filmcasino und diverse Workshops als Rahmenprogramm rundet das reiche Angebot des Festivals ab.
©: Foto Christian Bakanic. by Andrej Grilc