BREGENZER LUFTSPIELE. Barbara Anna Husars Euterballon wird zum Klangkörper So, 23.08.2020
BREGENZER LUFTSPIELE. Barbara Anna Husars Soziale Euter Skulptur wird zur Bühne für ein Konzertereignis zwischen Zitzen, Himmel und Wasser über und auf der MS Oesterreich

Wo: Historische Schifffahrt Bodensee, Hafenstraße 15, 6971 Hard

Wann: So, 23. August 2020, Boarding: 17.15 Uhr, Abfahrt: 17.30 Uhr, Ankunft: 21 Uhr

E 25,- Fahrt mit DS Hohentwiel zum Ballon, Konzertereignis, Aperitif & Snack;Reservierung erforderlich www.hs-bodensee.eu, Bezahlung an Bord
Die Fahrt findet nur bei gutem Wetter statt. Ausweichtermin: Mo, 31. August 2020

Informationen: T +43 5574 63560, https://www.hs-bodensee.eu
https://husar.solar/, https://www.euter.art/

Die Historische Schifffahrt Bodensee (HSB) lädt unter dem Titel BREGENZER LUFTSPIELE. Barbara Anna Husars Soziale Euter Skulptur wird zur Bühne für ein Konzertereignis zwischen Zitzen, Himmel und Wasser über u. auf der MS Oesterreich anlässlich ihrer Jungfernfahrt als zukünftiger Kunst-Satellit für Kunstinstitutionen aus der Region Bodensee.

Für die Jungfernfahrt des neu restaurieren Art-déco-Motorschiff Oesterreich als erstes historisches Kunstschiff Europas am Bodensee wird das Euter-Luftschiff von Barbara Anna Husar zur Himmelsbotin. Die österreichische Künstlerin hat ihren Heißluftballon in Form eines Euters als soziale Skulptur mit dem Ziel, konzipiert ein Netz von bewussten Interaktionen des Menschen mit seiner Umwelt in den Himmel zu zeichnen und auf diese Weise nachhaltigen Entwicklungsimpulsen eine höhere Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit zu verleihen.

Eine multisensuale Inszenierung als Auftakt für die MS Oesterreich als Kunst-Satellit der Region Bodensee
Die Inszenierung, die Barbara Anna Husar für den Luxus-Liner aus dem Jahr 1928 entwickelt hat, bekommt im Kontext ihres Euter-Projekts eine neue Bedeutungsebene. Die MS Oesterreich der HSB wird in Zukunft Kunstinstitutionen aus der Region Bodensee als schwimmender Raum für Gegenwartskunst und Kunst-Satellit dienen. Für die Auftaktveranstaltung der zukünftigen Kunstschiffes konnte die HSB das Frauenmuseum Hittisau gewinnen. Impulsgeberin für Barbara Anna Husars Eutererhebung für die MS Oesterreich ist die Ausstellung geburtskultur. vom gebären und geboren werden.

Das Kuheuter als Metapher für Nachhaltigkeit
Barbara Anna Husar löst das Euter Synonym für Weiblichkeit und Urquelle des Nährenden aus seinem gewohnten Kontext heraus. Der Blick auf das Kuheuter als Metapher für Nachhaltigkeit ermöglicht neue Lösungsansätze aus dem Wachstumszwang unserer gegenwärtigen Ökonomie, hin zu einer höheren Balance zwischen Mensch und Natur. Milch als Bindeglied unserer regionalen Kulturtechniken, wird zum Indikator für integratives Wirtschaften, so Barbara Anna Husar über ihr Euter-Projekt. Mit dem einem 3500 Kubikmeter fassenden Heißluftballon in Form eines Euters setzt sie einen zukunftsweisenden Impuls. Mit dem Luftschiff ruft sie zum nachhaltigen Perspektivenwechsel auf und fordert neue Formen der Wertgebung ein. Das Himmelszeichen steht für den Wertewandel im 21. Jahrhundert u. zeigt sich überall dort, wo Ressourcen- und Umweltbewusstsein zentrale Anker für gesellschaftliche Transformation sind.

Start am Symphonikerplatz vor dem Festspielhaus Bregenz
Barbara Anna Husars kunstvoller Befruchtungsakt auf hoher See startet am Symphonikerplatz vor dem Festspielhaus Bregenz. Von dort wird der pinkfarbene, 35 Meter hohe Ballon auf das Wasser gezogen, um an der MS Oesterreich anzudocken. Als Eskorte dient der 1913 vom Stapel gelaufene Schaufelraddampfer Hohentwiel, das älteste immer noch verkehrende Passagierschiff auf dem Bodensee. Sobald der Euterballon über der MS Oesterreich schwebt, wandelt er sich in einen Klangkörper und verwandelt den Bodensee in eine experimentelle Bühne zwischen Luft und Wasser. Mit einem Melktrichter überzieht die Vorarlberger Musikerin und Musikethnologin Evelyn Fink-Mennel im vergoldeten Ballonkorb den Bodensee mit dem Alpsegen. Ein Teil der Bläser aus dem Rigoletto-Reigen der Bregenzer Festspiele werden auf beiden Schiffen in einen experimentellen musikalischen Dialog treten. Über den Wellen des Bodensees erschaffen die entstandenen Töne einen klingenden Raum der Resonanz, den auch Lufttemperatur und Windrichtung mitgestalten. Die PassagierInnen der beiden Schiffe werden ebenfalls Teil dieser Inszenierung.

Bildlegende: Barbara Anna Husar 2020, handcolorierter Tintenstrahldruck auf Papier, 29,7+ 42 cm, Courtesy Galerie Maximilian Hutz, Hard (A), Scan: Elmar Bertsch, Fotogenehmigung: HSB