Farbe war immer eines der wichtigsten Instrumente im Schaffen der Künstlerin Bettina Patermo (1967). Fragen nach der menschlichen Existenz, nach der Beziehung zur Natur, zueinander und zum Universum. In Patermos Werk tauchen Figuren auf – grotesk, fragmentarisch, kaum greifbar. Sie interagieren und doch bleiben sie verborgen, als Einladung an den Betrachter, selbst in Beziehung zu treten, sich zu spiegeln. Humor ist Teil dieser Begegnung, er bricht das Schwere und macht das Unerwartete sichtbar. So entstehen Resonanzräume aus Farbe, Gestalt und Bedeutung.
Michele Bubacco (1983) lässt sich in seinen Werken sowohl von der Vergangenheit als auch der Gegenwart beeinflussen und "verwertet" in seiner Kunst die Eindrücke der Außenwelt, vermischt mit seinem Unterbewusstsein, zu etwas Expressivem, Unerwartetem. Seine Bilder bauen sich zu einer Partitur auf und die Komposition wird laufend fragmentiert und neu zusammengesetzt. Er setzt Teile, die ursprünglich voneinander entfernt waren, näher zusammen. Dieser Dekonstruktionsprozess eröffnete ihm unerwartete rhythmische Möglichkeiten und improvisatorische Assoziationen. Der bildnerische Prozess wechselt zwischen der Verwendung von Pinseln und dem direkten Einsatz der Finger. Dieser Ansatz erlaubt es ihm, seine Aufmerksamkeit auf Struktur und Form oder auf das Bewusste zu lenken, um so ein Gleichgewicht zwischen figurativen Aufnahmen und Ausradierungen zu finden. Jedes Fragment der Sequenz wurde als eine Palette für die folgenden Fragmente konzipiert. Eine Sache führt zu einer anderen: die Partitur ist Ausführung selbst. Bildliche Anhaltspunkte dienen als Blindenhunde, die ihn in die Rolle des Beobachters führen.