Sylvia Witzenmann & Eckhard Bausch
kuratiert von Regina M. Fischer
Zur Eröffnung spricht Daniela Gregori, Kunsthistorikerin:
"Man darf alles, man muss alles", ist womöglich das Statement, das es am besten trifft, möchte man Sylvia Witzenmanns vielfältiges Schaffen zusammenfassen. Ausgebildet als Künstlerin wie auch als Goldschmiedin, ist sie völlig unerschrocken im Experimentieren mit der Umsetzung von formalen wie technischen Möglichkeiten. Ereignisse und Tagesaktualitäten finden in diesem breiten Œuvre ihren Niederschlag mitunter in persönlichen Erfahrungen und Empfindungen des alltäglich gelebten Lebens. Mit der fortlaufenden Reihe Bricks gelangt der Alltag nachgerade meditativ und ganz buchstäblich auf den Bildgrund. Abdrücke von Legosteinen der Kinder formieren sich zu einem soghaften Wirbel oder reihen sich zu einem gestempelten Allover und werden zum Dokument eines nachgerade meditativen Akts.
Dem gegenüber führen uns die Arbeiten von Eckhard Bausch in utopische Gegenwelten. Inspiriert durch Utopien aus der Literaturgeschichte, entstehen skulpturale Objekte, für die der Künstler selbst den Begriff "utopische Archäologie" formuliert. Sie erscheinen in ihrer Zeitlosigkeit schier undatierbar und bisweilen gerät man ins Grübeln, ob sie nicht womöglich Fundstücke einer Zeitreise in die Zukunft sind. Ebenso dehnbar wie die zeitliche Dimension stellt es sich bei der Größe der Objekte dar. Vom Modell aus Pappe oder Gips bis zu weithin sichtbaren signaturhaften Markierungen aus Holz oder Beton in der Landschaft wie dem urbanen Raum ist für ihn alles vorstellbar: "Modellierung innen, Skulptur außen. Eine Plastik muss von ihrem Raum Besitz ergreifen."