Die Wiener Moderne war eine besondere, durch
kulturellen und gesellschaftlichen Aufbruch
gekennzeichnete Epoche. Künstler*innen und
Denker*innen hinterfragten überkommene Konventionen und erkundeten neue Ausdrucksformen.
Die GRANDE DAME, ein neuer, moderner
und aufstrebender Frauentypus erschien auf den
gesellschaftlichen Bildflächen öffentlichen Lebens.
Grandes Dames waren gebildete, selbstbewusste
und engagierte Frauen, die ihre Ressourcen, Talente und ihr soziales Kapital nutzten, um Künste und Fortschritt zu fördern sowie intellektuelle
Diskurse anzuregen. Sie belebten die Salons der
Stadt mit Innovationsgeist und gestalterischer
Präsenz, verkörperten weiblichen Gestaltungswillen und Aufbruch in einer Zeit, in der Frauen noch
klassischen Rollenbildern entsprechen sollten. Das
moderne Verständnis von weiblicher Selbstbestimmung und die fortschreitende Emanzipation
der Frau wurden durch ihren Einsatz geprägt. Die
Errungenschaften dieser Frauen haben nicht nur
den Grundstein für nachfolgende Entwicklungen
gelegt; Mit ihrem Schaffen und ihrem Engagement
haben sie den Lauf der Geschichte wesentlich mitgestaltet. Ihre Lebens- und Wirkgeschichten inspirieren bis heute.
Im Rahmen der groß angelegten Ausstellung beschäftigten sich über 30 Künstler*innen mit den
Biografien und Wirkgeschichten einflussreicher
Grandes Dames und engagierter Pionier*innen ihrer Zeit. Die künstlerischen Interpretationen sollen
dazu beitragen, die Bedeutung und den Einfluss
dieser Frauen auf die Gesellschaft von damals und
heute neu zu reflektieren.
Alle Künstler*innen waren eingeladen, eigene,
neue Bezüge und Interpretationen zum Thema zu
entwickeln. So ist eine multiperspektivische und
facettenreiche Annäherung an besondere und außergewöhnliche Frauengeschichten entstanden.