Datum: 09.12.2022
Beginn: 18:00
Ende: 21:00
Location: JesuitenFoyer
Location: Bäckerstraße 18, 1010 Wien
Specials:
Veranstalter: JesuitenFoyer
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In ihren Werken verbindet Marua Sagadin Architektur, Bildhauerei und Performance. Im Mittelpunkt ihrer ästhetischen Auseinandersetzung steht die Übertragung von architektonischen Notionen in dreidimensionale Bildwerke. Oft kommentiert sie soziale und politische Brennpunkte im Hinblick auf die Art des Bauens, des Standorts, der Gestaltung, den Nutzer:innen und Auftraggeber:innen. Marua Sagadin durchleuchtet geschlechtliche, sprachliche und kulturelle Konnotationen und bricht mit den tradierten Normen und Strukturen der Architektur.
Bei der Gestaltung ihrer Werke bedient sie sich verschiedener Verfahrenstechniken wie der Vergrößerung, Übertreibung, Verfremdung oder Zweckentfremdung von Alltagsobjekten unter Anwendung von ungewöhnlichen Farbkombinationen. Hauptmaterial ist günstiges Fichtenholz, aber auch klassische Baumaterialen wie Beton oder Styropor finden Verwendung. Ein weiteres Gestaltungselement ist die Übermalung. Oft verändert sie die Erscheinungsform von Werkstoffen durch das Auftragen von dicken Farbschichten, um das darunter liegende Material zum Verschwinden bringen. Auf diese Weise erhalten ihre Werke diesen typischen Cartoon Charakter.
Ihre Arbeiten reflektieren ästhetische Praxen wie die des ungarisch-britischen Architekt Ernő Goldfinger (19021987), der sich zu klaren Formen, die sehr oft rational ausgerichtet waren, bekannte und der erst kürzlich verstorbene spanisch-italienische Architekt Ricardo Bofill (19392022), der seinen neuen Formen des Zusammenlebens und der Konstruktion poetische Räumen, surrealistischer Strukturen und dramatischer Blicke die Architektur des 20. Jahrhunderts entscheidend mitbestimmt hat.
Marua Sagadins Interventionen, Installationen, Skulpturen und Objekte funktionieren sowohl im Innen- als auch im Außenraum. Oft werden die von der Pop- und Subkultur durchtränkten Gesten um den performativen Akt erweitert und laden die Rezipient:innen ein, aktiv an der Kunst teilzunehmen.
Mit meiner Strategie breche ich Größenverhältnisse. Meine Arbeiten vermitteln oft etwas Angewandtes, obwohl sie zum tatsächlichen Gebrauch zu schwer und auch zu groß sind. Sie sind untragbar und unerträglich. Bei meiner Farbwahl wähle ich Kombinationen, die leicht am normativen guten Geschmack vorbeigehen. Meine Intention liegt im Ausbruch aus der sogenannten Gemütlichkeit, wobei ich das auch als eine Kampfansage verstehe, die für einen erfolgreichen Bruch notwendig ist. Marua Sagadin
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