In dieser Arbeit erforsche ich auf einer ästhetischen Ebene die Bildung und Transformation von Strukturen. Beim Nähprozess werden die entstehenden Strukturen langsam durch kleine (bewusste) Verschiebungen instabil und ändern daraufhin ihr Muster. Manchmal bleibt das Muster verändert, manchmal springt es zurück zur Struktur vor der Unterbrechung. Die Papierarbeiten weisen die immer gleichen Einschnitte auf, welche jedoch durch Biegung in die eine oder andere Richtung zu individuellen Körpern werden. Bei den kleinen Aquarellzeichnungen bewegt sich die zeichnende Hand im immer gleichen Rhythmus von links nach rechts und imitiert so den Schreibprozess. Statt Buchstaben werden Striche sichtbar, die in ihrer Farbintensität abnehmen. Während der Ablauf bei jeder Zeile der selbe ist, gleicht dennoch keine der anderen. Der leise, intime Nähprozess, das simple Schneiden von Papier, sowie die zeichnerische Imitation des Schreibens, all das deutet ganz zart und optional auf große Fragen bezüglich der Transformation bestehender Strukturen hin.