Zu sehen sind Wandobjekte und Skulpturen, wie u.a. die Lefzen-Serie (2017) und aktuelle Arbeiten, wie die eigens für die Ausstellung produzierten Skulpturen Schallalalala (2022) und O-oh (2022) oder die Wandobjekte Gegenwartspizza (2021) und Parade presence – soseidem (2021) aus der Serie Abjekte.
Seit der elektronischen Revolution treten visuelle Zeichen nicht nur in einer nie dagewesenen Quantität und Frequenz auf, sondern haben auch einen hohen Komplexitätsgrad erreicht. Diese virtuellen Bilder bewirken eine größtmögliche Realitätssimulation bei gleichzeitiger größter Manipulierbarkeit.
Mit den Aufschriften Parade presence - soseidem und Gegenwartspizza widmet Anton Herzl seine Wandobjekte einer Reflexion über die herrschende Bilderflut und das Leben in einem scheinbar vergangenheits- und zukunftslosem Jetzt, wie es durch die zeitgeistigen Digitalplattformen hervorgerufen wird. Kunstgeschichtliche Zitate erscheinen als Flohmarktstickereien, das Gefüge der Zeit wird von einer Schmeißfliege, die säugende Kunst von einer Kakerlake bewohnt: Ein Wandobjekt ist zwar als Abbildung in einem Katalog auch ein Bild, verweist aber – als Übergangsform von Gemälde und Plastik – auf das Nebenprodukt aller Dialektik: Tertium datur!